Trans Schwarzwald
| 2010

Rennbericht von Patrick Schleinkofer
Vom
15. bis 21. August 2010, 7 Etappen von Sasbachwalden auf den Feldberg,
14.433 Höhenmeter, 537,8 km; davon ca. 85% Wald- und Schotterwege – das
sind die wichtigsten Fakten zur 5. VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald.
Das größte deutsche Mountainbike-Etappenrennen Deutschlands
startet am 15. August 2010. In sieben Etappen geht es von Sasbachwalden
zum Feldberg im Hochschwarzwald.
Mit teilweise neuen Etappenorten und neuer Streckenführung
präsentiert sich der fünfte VAUDE Trans Schwarzwald. Bereits beim
Startort gibt es markante Veränderungen. Erstmals wird Sasbachwalden als
Startort zur Verfügung stehen und die 500 Fahrerinnen und Fahrer auf die
einwöchige Reise durch den Schwarzwald schicken.
2010 wird es eine neue Streckenführung mit drei neuen
Etappenorten (Sasbachwalden, Freudenstadt, Feldberg) geben. Die 500
Startplätze zur Nord-Süd-Überquerung des Schwarzwaldes sind sehr begehrt
und nur gut trainierte Mountainbiker können die sieben Etappen
überstehen.
Mit den weiteren Stationen Bad Wildbad, Freudenstadt, Bad
Rippoldsau-Schapbach, Schonach, Engen, Grafenhausen und der finalen
Bergankunft auf dem Feldberg erwartet die Teilnehmer eine neue
Streckenführung, die für viel Abwechslung auf den 550 Kilometern sorgen
wird.
Auf vorwiegend unbefestigten Wegen führt die Route durch eines
der attraktivsten und reizvollsten Bike Reviere Deutschlands - den
Schwarzwald - und beinhaltet damit alles, was das Mountainbiker Herz
begehrt. Ein Hauptaugenmerk der Veranstaltung ist neben der sportlichen
Herausforderung das besondere Flair sowie die topografisch einzigartige
Landschaft des Schwarzwaldes.
Fakts im Überblick:
● 7 Etappen
● 537,8 Kilometer
● 14.355 Höhenmeter
● 85% Wald- und Schotterwege sowie 15% Asphalt
1. Etappe - 15. August 2010:
Sasbachwalden - Bad Wildbad
74,4 km - 2.375 hm
Start: AldeGott Winzer eG Sasbachwalden | Ziel: Kurplatz Bad Wildbad
Die
1. Etappe des VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald ist geschafft! Es
wurden 74,4 km und 2.375 Höhenmeter bewältigt. Im badischen
Sasbachwalden wurde dieses Jahr die 7-tägige MTB Rundfahrt durch den
Schwarzwald eröffnet.
So mancher Racer staunte nicht schlecht, am Start waren auch der
Deutsche Meister Moritz Milatz, Topstar Manuel Fumic und auch Stefan
Sahm. Die Creme de la Creme der deutschen Bike Szene gab sich heute bei
der VMTS die Klinke in die Hand. Fumic und Co. nutzen ihre dreitägige
Performance als Vorbereitung auf die WM, die in zwei Wochen in Kanada
steigt.
Heute Morgen war es zunächst zwar stark bewölkt aber noch
trocken. Pünktlich zum Start, genaugenommen 15 Minuten vor dem Start,
fing es dann an zu regnen. Erst leicht, dann immer stärker, so das zum
Start um 11 Uhr alle Fahrer schon komplett durchnässt waren. Vom Start
weg ging es 10 km bergan, die ersten 800 Höhenmeter wurden am Stück auf
Asphalt absolviert. Nach den ersten hundert Metern schon richtig schön
steil und hart bergauf, somit wurde keinem trotz der Nässe kalt.
Nach ergiebigen und teils unwetterartigen Niederschlägen in der
Nacht waren die Verhältnisse der Strecke entsprechend. Die meisten sind
jedoch von einem schlimmeren Streckenzustand ausgegangen, die meisten
Wege waren nicht zu verschlammt und gut zu fahren. Während der gesamten
Etappe war das Wetter durchwachsen nass.
Die erste Etappe bot für die Fahrer schon einige Highlights: Bei
Kilometer 58 staunte so mancher VMTS Racer ganz schön, so fuhren die
Biker mitten durch ein Festzelt. Die Menge beim Weinfest in Enzklösterle
hat getobt. Kein Wunder, denn so ein Spektakel erlebt man im
1200-Seelendorf nicht alle Tage.
Ein weiteres Highlight, der Ziel Schuss nach Bad Wildbad. Der
letzte Downhill runter nach Bad Wildbad war gespickt mit technisch
anspruchsvollen Spitzkehren, auf die Zielgerade mussten die Fahrer über
eine Rampe springen. Der Etappenort hat so seinem Namen als DH Hochburg
alle Ehre gemacht. Das hat nach einem Tag im Regen und im Matsch richtig
Spaß gemacht.
Glücklich und ausgepowert erreichten Wir mit einer Zeit von 3
Stunden 27 Minuten als 31. und 3 Stunden 57 Minuten als 62. unserer
Altersklassen das Ziel. Trotz des schlechten Wetters waren auf der
gesamten Etappe unzählige Zuschauer verteilt, die die 500 Starter
lautstark anfeuerten.
Nun galt es die Klamotten zur reinigen und das Bike für die
morgige Etappe fit zu machen. Beine hochlegen, Nudeln essen und
regenerieren war angesagt, um Morgen für die Etappe von Bad Wildbad nach
Freudenstadt über 78,4 km und 2.620 Höhenmeter wieder fit zu sein.
2.
Etappe - 16. August 2010:
Bad Wildbad - Freudenstadt
78,4 km - 2.620 HM
Start: Kurplatz | Ziel: Marktplatz
Gestern
schon waren auch die Wetterprognosen für heute alles andere als gut.
Trotzdem gab es zumindest am Start eine kurze trockene Phase. Pünktlich
um 10.30 Uhr erfolgte auch schon der Startschuss zur 2. Etappe.
Dauerregen und kühle Temperaturen von knapp über zehn Grad prägten die
zweite Etappe der fünften VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald, die am
heutigen Tag über 78,4 Kilometer und 2.620 Höhenmeter von Bad Wildbad
nach Freudenstadt führte. Sicherlich keine optimalen Bedingungen für die
440 Starter, die auf die Königsetappe der diesjährigen
Schwarzwald-Durchquerung gestartet waren.
Der Wetterbericht war katastrophal, die Realität war nicht minder
schlimm. Dauerregen von oben, Wind und Schlamm und Matsch vom Vordermann
oder vom Vorderrad. Schlimmer geht’s kaum – Biken ist eben eine Outdoor
Sportart – da muss man das Wetter nehmen wie es kommt.
Kurz nach dem Start setzte dann auch, wie schon angekündigt, der
Dauerregen ein und hielt bis ins Ziel an. Die Strecke heute war bei den
extremen Wetterverhältnissen sehr anspruchsvoll, vor allem die
Single-Trials hatten es in sich. Auch befand sich die eine oder andere
kurze Schiebepassage entlang der Strecke.
Wind, Regen – und Temperaturen zwischen sechs und zehn Grad: Die
zweite Etappe hatte den Racern enorm viel Durchhaltewillen und den
meisten auch die letzten Kräfte abverlangt. Unzählige Biker, die
geschüttelt von Krämpfen und vom Dreck bis zur Unkenntlichkeit
gezeichnet im Ziel ankamen, berichteten von einer wahren
Schlammschlacht. Schlamm von Kopf bis Fuß, dazu gab es noch ausgiebigen
Regen mit Wind zur Abkühlung.
Manuel Fumic holt sich den ersten Tagessieg vor Thomas Dietsch
und Moritz Milatz.
Der Nachteil an dem schlechten Wetter: Es macht wenig Spaß und
das Fahren strengt noch mehr an. Das Gute jedoch, den anderen Fahrern
ging es meist schlechter als uns. Etwas erschöpft und vom Wetter
gezeichnet erreichten wir das Ziel.
Nach 79 km, 2.620 Höhenmetern und 4 Stunden 27 Minuten sowie 4
Stunden 55 Minuten Fahrzeit fuhren wir als 37ter und 60ter unserer
Altersklasse über die Ziellinie.
Jeder der ins Ziel kam fuhr direkt in die Wasserfontänen des
Marktplatzes. Praktischer Weise konnten wir so gleicht die Räder und uns
selber vom gröbsten Matsch befreien, bevor es unter die Dusche ging. Da
alle durchgefroren und durchnässt waren freute sich jeder Racer auf eine
heiße Dusche. Da der Andrang so groß war, war das Wasser entsprechend
abgekühlt. Beim Bike-Wash galt es erst mal eine Stunden anstehen, bevor
ein Hochdruckreiniger frei war.
Am morgigen Dienstag erwartet die Fahrer eine „äußerst kurze“
Etappe – „genau das richtige nach der schweren Etappe heute und auch
angesichts des wirklich üblen Wetters“, so Veranstalter Rik Sauser.
Dieser dritte Teilabschnitt führt in 56,3 Kilometer und 1.450 Höhenmeter
vom Marktplatz in Freudenstadt in einem großen Bogen über den Kniebis,
die Alexanderschanze und den Winterbergkopf in den Kurpark von Bad
Rippoldsau-Schapbach.
3.
Etappe - 17. August 2010:
Freudenstadt - Bad Rippoldsau-Schapbach
56,3 km - 1.450 HM
Start: Marktplatz | Ziel: Kurpark
Die
3. Etappe der VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald von Freudenstadt nach
Bad Rippoldsau-Schapbach wollten viele Racer als Überbrückungstag
nutzen, an dem die ersten beiden, extrem harten Etappen verdaut werden
konnten. Doch daraus wurde nur für wenige im Feld etwas: Das Rennen war
mit 56 Kilometern und 1.450 Höhenmetern extrem schnell, trotz der
welligen Strecke.
Gezeichnet von der gestrigen XXL Uphill Etappe mit viel „MATSCH
FUN“ dachten wir, wie viele andere, dass es heute im Feld etwas
entspannter zu gehen wird. Leider wurde jedoch zu unserem Entsetzen
gefahren wie in einem Straßenrennen: Anschlag und immer wieder Attacken
und mit viel Unruhe im Feld. Mit dem Gedanken an die Morgige 4. Etappe
mit 2.700 Höhenmeter sollte man aber mit den Kräften wirtschaften, somit
nahmen wir etwas Tempo raus.
Man glaubt es kaum, heute hatten wir doch tatsächlich eine
trockene Etappe. Allerdings war die Strecke vom Dauerregen der letzten
Tage total aufgeweicht und verschlammt. Zudem war es verdammt windig und
jeder versuchte im Windschatten des Vordermannes zu fahren.
Direkt nach dem Start ging es erst einmal in Freudenstadt ca. 100
Höhenmeter nach oben. Danach weiter wellig durch den Wald bis zum
Kniebis. Nach 22 km folgte ein langer Anstieg bis zur Alexanderschanze.
Von 500 auf knapp 1.000 m Höhe.
Nach dem höchsten Punkt an der Alexanderschanze ging es ständig
hoch und runter. Kein richtiger Berg, aber auch keine Abfahrt. Es war
eine einzige Qual, der kalte Wind fegte von allen Seiten. Irgendwann kam
dann endlich die Abfahrt nach Bad Rippoldsau. Aber noch waren 8 km bis
ins Ziel zu fahren.
Die letzten km waren so, wie Mountainbiken sein muss:
abwechslungsreich, viele Singeltrails, mit tollem Finish. Der folgende
Downhill-Trail machte richtig Laune und wir konnten einige Fahrer
überholen.
Endlich geschafft ! - so dachten die Meisten, nur noch 1 km bis
ins Ziel. Es ging um die Kurve und dann kam plötzlich ein 25%-iger
Anstieg. Das war der Hammer. Irgendjemand kam auf die glorreiche Idee,
auf den letzten 1.000 Metern noch einmal einen 25%tigen mördersteilen
Anstieg einzubauen, der zu allem Überfluss auch noch in einem
durchnässten und matschigen Grasweg endete. Im kleinsten Gang haben wir
es mit letzter Kraft über den Hügel geschafft, etliche Fahrer stiegen
ab, fluchten und mussten mit letzter Kraft schieben.
Nach einer Schleife durch den Kurpark folgte die Zielgerade, die
wir mit einer Fahrzeit von 2 Stunden 25 Minuten und 2 Stunden 40 Minuten
als 30. und 55. unserer Alterklasse passierten.
Morgen folgt wieder eine richtig hammerharte Etappe nach Schonach
mit einem fiesen Treppentrail zum Hochrennen in Hornberg. 73 km und
2.740 Höhenmeter.
Diese Etappe wird ähnlich anspruchsvoll wie die gestrige, sogar
die Höhendifferenz ist mit 2.740 Meter nahezu identisch: die Strecke
führt vom Kurpark in Bad Rippoldsau über den Dorfplatz von Schapbach zum
Hornberger Schloss hinunter nach Schonach. „Neben dem finalen Anstieg
hinauf zum Feldberg am letzten wird das wohl die härteste Etappe der
diesjährigen VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald“, so Rik Sauser, der
für die Auswahl der Strecke zuständig ist.
4.
Etappe - 18. August 2010:
Bad Rippoldsau-Schapbach - Schonach
72,8 km - 2.620 HM
Start: Kurpark | Ziel: Kurgarten
Die
heutige Königsetappe der VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald war mal
wieder eine Schlammschlacht vom Feinsten. Das Wetter hat viele
Teilnehmer zermürbt, die Verhältnisse waren zu brutal. Etappe 4 der
„Trans Regenwald 2010“ stand bevor. Bereits der vierte Tag im Dreck, im
Matsch, im Regen, in der Kälte.
Pünktlich um 11:00 Uhr wurden wir auf die Strecke geschickt. Zur
Abwechslung starteten wir heute Morgen ohne Regen aber bei trüben Wetter
und kühlen Temperaturen. Die ersten sieben Kilometer führten
ausschließlich auf Asphalt bergab, ein schnelles, aber angenehmes
einrollen. Nach einem kurzen Stau an einem engen Tunnel, der für eine
Pinkelpause genutzt wurde, ging es sogleich in den ersten Anstieg des
Tages. Der Tunnel konnte nur einzeln und mit geduckter Haltung befahren
werden, somit zog sich das Feld ab hier auseinander.
Dann setzte aber auch schon bald wieder wie gewohnt der Regen ein
und die Temperaturen fielen wieder in den Keller. Eine kleine
Entschädigung dafür war dann der tolle, 10 km lange Bergauf Trail, der
in Wolfach begonnen hatte. Bald schon ging es wieder bergab. Nach einem
schönen engen Singeltrail, der auf Grund der Witterung schwierig zu
fahren war, folgte eine sehr steile Treppenabfahrt. Organisator Rik
Sauser warnte am Vortag vor der Treppe. „Einige Fahrer überschlugen sich
unkontrolliert und flogen sogar an die anliegende Hauswand“, erzählten
die begeisterten Zuschauer, die heute einiges zu Staunen hatten. Die
Treppe war jedoch für mich gut fahrbar, doch kam ich aufgrund der
anderen laufenden Racer vor mir nicht schneller voran.
Die heutigen Wetterverhältnisse ließen wieder zu wünschen übrig.
Nässe von oben, Nässe von unten und dazu „milde“ 13 Grad. Aber dieses
Wetter sind alle Fahrer ja schon 3 Tage gewöhnt, genau so stellt man
sich seinen Urlaub Mitte August vor. Morgen soll es endlich besser
werden, das sagt man aber schon seit 3 Tagen. Hoffen wir das Beste...
Ein weiteres Highlight des Tages folgte gleich im Anschluss. Ein
kurzer Treppenlauf in schmalen engen Serpentinen rauf auf den Hornberg,
der ca. 1 km Länge hatte und doch ordentlich Körner kostete. Viele
Fahrer fluchten und kamen mit letzter Kraft oben an.
Nach einer Fahrzeit von 4 Stunden 2 Minuten und 4 Stunden 45
Minuten konnten wir heute auf dem 30. und 61. Platz in Schonach
finishen. Heute der letzte Regentag? Laut den Vorhersagen und falls
diese einigermaßen eintreffen, durften wir Racer heute zum letzten Mal
„Dreck gefressen“ haben.
Derbe Schlammschlacht heute, aber glückliche, stolze Gesichter im
Ziel. Das Streckenprofil war knallhart, aber die meisten Biker kamen –
trotz matschverspritzten Gesichtern, mit einem Lächeln über die
Ziellinie. Die Königsetappe mit über 2.600 HM hatte es in sich.
Und wieder hieß es: Schnell unter die Dusche und trockene und
warme Klamotten anziehen. Anschließend Bike wash, 2 kg Matsch und Dreck
mit dem Hochdruckreiniger vom Carbon abspritzen. Anschließend musste,
wie die drei Tage zuvor, im kleinen Waschbecken zwei Stunden die ganzen
Klamotten, Helm und Schuhe gewaschen werden.
Nach der harten Etappe heute erwartet 395 Fahrer (es werden jeden
Tag weniger, aufgrund von technischen Problem oder Verletzungen), die
noch im Rennen sind, am morgigen Donnerstag die zwar Längste, aber bei
weitem nicht schwerste Aufgabe der diesjährigen VAUDE MountainBIKE Trans
Schwarzwald: über 99,4 Kilometer und 1.430 Höhenmeter führt die Strecke
vom Kurpark in Schonach nach Donaueschingen, an Breg und Donau entlang
auf den Marktplatz nach Engen.
5.
Etappe - 19. August 2010:
Schonach - Engen
99,4 km - 1.430 HM
Start: Kurgarten | Ziel: Marktplatz
Heute
stand die längste Etappe der Trans Schwarzwald auf dem Programm. Auf
rund 100 km und 1.430 Höhenmetern ging es mit dem Bike von Schonach nach
Engen. Die Strecke führte an der Donau entlang und in Donaueschingen
sogar durch den Schlosspark. Besonders wichtig war es heute auf den
flachen Teilstücken eine gute Gruppe zu erwischen, damit der
Windschatten ausgenutzt werden kann. Die lange Überführungsetappe nach
Engen begann erwartungsgemäß extrem schnell. Nach dem Start ging es
schon nach wenigen Metern berghoch, das Tempo war wie zu erwarten sehr
hoch. Das Feld war extrem unruhig, jeder versuche schnell eine gute
Gruppe zu finden.
Die ersten 20 km waren sehr wellig und der Boden war aufgrund der
Regenfälle in den letzten Tagen immer noch ganz schön nass und schwer zu
fahren. Wir erwischten von Anfang an eine gute Gruppe, die die gesamte
Etappe vorne im Wind das Tempo gemacht hat. Wir hatten aber ganz schön
Mühe im Windschatten zu folgen, mit schmerzverzehrtem Gesicht und mit
viel Ehrgeiz versuchten wir jedoch, am Hinterrad zu bleiben.
Heute war der erste Tag (und es ist ja schon mittlerweile die 5.
Etappe) ohne Regen, aber die Fahrer und Räder sahen dennoch so verdreckt
aus wie in den Vortagen. Der Boden war natürlich noch völlig durchnässt
und vermatscht.
Ins Ziel kamen wir mit einer Zeit von 3 Stunden 57 Minuten und 4
Stunden 14 Minuten sowie den Plätzen 32. und 52. Wir waren ganz schön
platt, das Tempo war extrem schnell heute. Die dauernden Antritte um an
der Gruppe zu bleiben kosteten heute ganz schön Körner und Kraft.
Morgen geht es dann auf die 6. und vorletzte Etappe, hoffentlich
mit frischen Beinen. Nun ist der Regen vorbei und Morgen soll es wieder
sonnig und sommerlich warm werden. Nun heißt es noch 2 Tage durchhalten
- das Ziel und die Ankunft am Feldberg rücken immer näher. Noch 156,5 km
und 3.731 HM trennen uns vom Ziel in Feldberg.
Auf der morgigen vorletzten Etappe geht es aus dem tiefgelegenen
Hegau zurück in den Hochschwarzwald: nach dem Start um 11:00 Uhr auf dem
Marktplatz von Engen geht es über 67,0 Kilometer und 1.570 Höhenmeter
hinauf nach Grafenhausen. Ziel ist auf dem Rathausplatz in Grafenhausen.
6.
Etappe - 20. August 2010:
Engen - Grafenhausen
67,0 km - 1.570 HM
Start: Marktplatz | Ziel: Rathaus, Dorfplatz
Auf
zur vorletzten und 6. Etappe der Trans Schwarzwald 2010. 67 km und 1.570
Höhenmeter standen heute auf dem Programm. Und das endlich bei
Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Da macht das Biken doch mal
wieder so richtig Spaß, nach Tagen in der Kälte und im Dauerregen.
Um 11.00 Uhr fiel der Startschuss und heute machten sich die
Fahrer von Engen auf die Strecke in Richtung Grafenhausen. Wie jeden
Tag: Auf die Plätze fertig und Vollgas.
Vom Randen führte ein extrem schlammiger Downhill hinab zum
ersten Depot. Etliche Fahrer überschätzten den matschigen und steinigen
Untergrund und stürzten bzw. rutschen unkontrolliert den Hang hinunter.
Zahlreiche Fahrer retteten sich mit zerfetzten Klamotten und mit
unzähligen Schrammen, heftigen Abschürfungen, einem zersplitterten
Ellbogen und ein gebrochenes Schlüsselbein ins Ziel der 6. Etappe.
Nach 2 Stunden 51 Minuten und 3 Stunden 9 Minuten erreichten wir
auf Platz 22. und 43. bei schönstem Wetter glücklich das Ziel in
Grafenhausen. Hier konnte man die Zielankunft richtig genießen - kein
frieren.
Nach entfernen der dicken Schmutzkruste auf Fahrer und Rad stand
wieder das gemeinsame Abendessen mit leckerem Nudelbüffet im Haus des
Gastes an. Schon traditionell wurde anschließend die Siegerehrung in der
anschließenden Kurpark-Arena vollzogen. Die Grafenhausener haben sich
viel Mühe gemacht den Bikern ein tolles und unvergessliches
Abendprogramm zu bieten. Wir genossen leider viel zu kurz den geselligen
Openairabschluss.
Morgen geht es auf die letzte und 7. Etappe - zum Glück. Aber die
hat es nochmals in sich. Die morgige Etappe der fünften VAUDE
MountainBIKE Trans Schwarzwald führt über 90 Kilometer und 2.340 zu
überwindenden Höhenmeter von Grafenhausen in einem großen Bogen rund um
Titisee-Neustadt herum durch den Hochschwarzwald ins Bärental. Dort
wartet auf die knapp 400 verbliebenen Sportler der lange Anstieg hinauf
auf den Feldberg, der höchsten Erhebung im Schwarzwald.
Zum ersten Mal in der Geschichte der VMTS gibt es eine
Bergankunft – auf dem Feldberg – dem höchsten Gipfel im Schwarzwald.
Die Finisher werden dann in sieben Tagen 14.355 Höhenmeter und
537 Kilometer – größtenteils auf Schotter- und Waldwegen – zurückgelegt
haben.
7.
Etappe - 21. August 2010:
Grafenhausen - Feldberg
89,5 km - 2.340 HM
Start: Rathaus, Dorfplatz | Ziel: Feldberg
Der
Startschuss fiel heute bereits um 09:30 Uhr. Bei herrlichem Wetter
starteten die Racer heute wie immer pünktlich ins Rennen in
Grafenhausen. Sonnenschein und viele begeisterte Zuschauer zum Finale.
So hatten wir uns die letzte Etappe der diesjährigen VAUDE MountainBIKE
Trans Schwarzwald gewünscht. Und tatsächlich, der Wettergott meinte es
am Ende der Woche doch tatsächlich gut mit uns und schickte uns
perfektes Bikewetter mit Temperaturen jenseits der 20 Grad.
Der wellige Kurs von Grafenhausen auf den Feldberg führte nach
knapp drei Rennkilometer durch das Gelände der Rothaus-Brauerei
hindurch. Von dort aus ging es auf den zunächst höchsten Punkt der
Strecke (1.100 HM).
Weiter rollt der Tross durch Lenzkirch, Rötenbach, Oberbränd,
Eisenbach, Schwärzenbach, Waldau und den Hohberg durch Breitnau und das
Hochmoor zum Schanzenzentrum Hinterzarten, hinauf zur Erlenbuck und
hinüber nach Bärental.
Dann begann die finale Klettertour auf dem kaum schulterbreiten "Walter-Wochner-Steig"
zum Kanapee und Neuglashütten. Dieser heftige Singeltrail war aufgrund
der Regenfälle der letzten Tage total verschlammt und etliche Gräben
erschwerten das Vorankommen mit dem Bike oder zu Fuß. Knöcheltief
versanken die Bike-Schuhe bei den teils unfahrbaren Stücken im Matsch
und im braunen Wasser. Etliche Wurzeln und Steine – die reinste Quälerei
– gab den noch verbleibenden Fahrern kurz vor dem Zielanstieg schon fast
den Rest. Und dann, das Ziel fast schon vor Augen, heißt es sich vor dem
Höchsten zu verneigen – und die letzten km bis zum Ziel nochmals auf die
Zähne zu beißen.
Bei strahlendem Sonnenschein und ungewöhnlich warmen Temperaturen
hingegen empfingen zahlreiche begeisterte Radsport-Fans die
Mountainbiker auf dem Feldberg. Die Stimmung war grandios, entlang der
Strecke versammelten sich hunderte Zuschauer, welche die Fahrer
lautstark anfeuerten.
Der Schlussakkord hatte es in sich. Statt lockerem Ausrollen
erwartet die noch verbleibenden Fahrer eine Klettertour der Extraklasse
auf den höchsten Berg des Schwarzwaldes. Der Weg ist das Ziel bei der
VAUDE MountainBIKE Trans Schwarzwald und die Schlussetappe war
(natürlich) eine Schinderei.
Das Highlight des Tages: Der Schlussanstieg zum Feldberg über
knapp 15 Kilometer. Das absolute Highlight auf der letzten Etappe war
aber auf den letzten Kilometern die Überquerung der Skibrücke auf der
Feldberg Passhöhe. Insgesamt schafften es nur 19 Fahrer über die extrem
steile Skibrücke.
Bei strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und
überglücklich erreichten wir nach 4 Stunden 11 Minuten und 4 Stunden 36
Minuten die Ziellinie am Feldberg. Es war geschafft, 7 Tage VAUDE
MountainBIKE Trans Schwarzwald 2010 durch Deutschlands Mittelgebirge.
Alle Finisher genossen den ungewohnt warmen Abend am Feldberg,
zufrieden und überglücklich ließen wir das Rennen entspannt bei Pizza
(ja Pizza, nach 7 Tagen kann keiner mehr Nudeln sehen) ausklingen.
Die Helden dieser Tour sind nicht die Profis, denen der eigene
Mechaniker das Rad zum Waschen und Warten gleich nach Zielankunft abnahm
und die Physiotherapeutin stand ebenso schon bereit. Die wahren Helden
waren die Amateure, die sich neben der täglichen Arbeit / Schule /
Studium sich monatelang konditionell auf dieses Mörderrennen vorbereitet
hatten, viel Geld investiert haben und teilweise im Massenlager
übernachtet haben und währen den sieben Tagen keinerlei Begleitung oder
Betreuung hatten.
Good Legs and Well
Done...!
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