Am
Pfingstmontag machte ich mich auf den Weg nach Belgien um dort an
der Ardennentrophy teilzunehmen. Im Vorfeld hatte ich schon einiges
über die Marathons in Belgien gehört: Dort sollen extreme An und
Abstiege, viele Wurzeln, Flussdurchquerungen und weiteres auf die
Fahrer warten.
Im Örtchen La Reid angekommen herrschte bereits Hochbetrieb,
denn mehrere Hundert Biker starteten ebenfalls bei einer der 4
angebotenen Distanzen (25 Km, 50 Km, 75 Km, 100 Km). Aufgrund der
extremen Hitze (bereits über 20 Grad Celsius um 7:30 Uhr) entschied
ich mich für die 25 Kilometer Distanz. Nachdem ich mich warm
gefahren hatte, ging ich um kurz vor 10 in den Startblock, in dem
50-60 andere Fahrer standen, leider sollten keine mehr dazukommen.
Um Punkt 10 erfolgte der Start und ich war in einer 3
Köpfigen Spitzengruppe vertreten. Nach ca. einem Kilometer waren
allerdings nur noch ein Belgier und ich in führender Position. Wir
fuhren einige Kilometer zusammen und vergrößerten unseren Vorsprung
auf die Verfolger permanent. Nach ca. 10 Kilometer kamen wir jedoch
zum stehen, da wir auf die letzen Fahrer der 50 Kilometer Distanz
aufgefahren waren, die sich nur noch schiebend in einem Trail
fortbewegten. Wir versuchten uns so gut wie es geht durchzudrängeln
und die meisten Fahrer ließen uns ohne Probleme durch. Danach ging
es für uns im hohen Tempo weiter. Ich arbeitete in dieser Zeit sehr
viel vorne im Wind und an einem langen Anstieg startete mein
Kontrahent auf einmal eine Attacke der ich an diesem Tag, leider
nichts entgegenzusetzen hatte. Am Ende des Anstiegs war er außer
Sicht geraten. Dennoch hoffte ich irgendwie wieder an ihn heran zu
kommen, da die Strecke mir bis zu dem Zeitpunkt sehr lag. Kurze Zeit
später allerdings wendete sich das Blatt schlagartig und die vorhin
von mir erwähnten, für belgische Rennen typische Eigenschaften kamen
zum Vorschein. Es ging ständig durch einige tiefe und steinige
Flussdurchfahrten, extreme Abfahrten und Steigungen warteten und ich
hatte enorme Probleme meine Rhythmus zu finden und das alles bei
Temperaturen die mittlerweile bei über 30 Grad Celsius lagen. Zudem
waren jede Menge langsamere Fahrer von den längeren Distanzen auf
der Strecke,die ich alle mühselig überholen musste, was sich bei den
schmalen Pfaden als sehr schwierig herausstellte. Somit konnte ich
leider nicht mehr an den späteren Sieger herankommen.
Dennoch erreichte ich irgendwann völlig erschöpft das Ziel als
Gesamt 2. der 25 Kilometer Distanz und konnte somit zum ersten mal
für dieses Jahr auf das Podium klettern.