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Omnicane Southern Tropical Challenge 

Silentbreeze Rennbericht von Patrick Schleinkofer

Zum fünften Mal ging es südlich der Äquators in diesem Jahr auf Etappen Fahrt.  Die „Omnicane Southern Tropical Challenge“ auf Mauritius sollte über 208km und über anspruchsvolle 10.000 Höhenmeter gehen.

Für uns Europäer eine Grenzerfahrung, da die Wege vor Ort meist in sehr schlechtem und ruppigem Zustand sind – im Gegensatz zu den breiten Forstautobahnen in Deutschland.

Nachdem wir schon 2012 am Start waren, jedoch wegen eines schwerwiegenden, technischen Defektes aussteigen mussten – wollten wir es 2013 besser machen. Nur das Beste und robusteste Material wurde verbaut und das Augenmerk vermehrt auf Haltbarkeit anstatt auf Gewicht gelegt. Am Ende waren unsere 29er Altitude’s bei runden10,2kg mit 120mm Federgabeln.

Die Strecken und Etappenorte wurden für die fünfte Auflage neu überarbeitet und stellten einen „gesunden“ Mix aus Flach, Berg- und Laufpassagen dar. Es sollte aber für jeden Fahrer das passende dabei sein – mit Vorteil für Allrounder.

Prolog:

Mit dem Auto ging es von unserem Domizil in Grand Gaube im Norden der Insel am Prolog Tag früh morgens los. Leider hatte es der Wettergott nicht besonders gut mit uns gemeint, denn es regnete aus Kübeln. Schuld an der Misere war ein Taifun, der auf dem Indischen Ozean sein Unwesen trieb.

Nach rund einer guten Stunde Autofahrt durch kleine Dörfer mit lebhaften Verkehr, erreichten wir den „Dodo Club“ in Curepipe. Hier ging es auf eine 8km und ca. 250 Höhenmeter lange Runde rund um den Vulkankrater. Die technisch anspruchsvolle Runde, durch viel Gebüsch und Gestrüpp war ein Reifenkiller. Nicht zuletzt die tropischen Temperaturen von rund 30° forderten von uns alles ab. Zum Glück hatten wir Regen und wurden hierdurch etwas von Oben gekühlt.

15:23h war unsere Startzeit. Von Beginn an machten wir ordentlich Dampf im Kessel um nicht allzu viele Sekunden schon am Anfang zu verlieren. Wir wussten aber, dass wir gegen die Top Teams mit Absalon, Ditsch, Bossler und Lincoln keine Change hatten. So machten wir das Beste daraus und fuhren sicher und ohne Defekte nach rund 28:25min auf Rang 34. Gesamt von 90 Teams ins Ziel. Mit diesem Ergebnis waren wir sehr zufrieden, denn wir hatten Luft nach hinten und die nächsten Platzierung vor uns waren in greifbarer Nähe.

Nun ging es erst einmal ans duschen von Mensch und Maschine, denn wir sahen aus wie die Dreckspatzen nach der Schlammschlacht am Vulkan.

1.Etappe:

In den Nach zum Start der 1. Etappe zog unser Tiefdruckgebiet leider nicht ab und es regnete aus Kübeln weiter. Etliche Team Zelt waren über Nacht mit Wasser vollgelaufen und viele Fahrer machten große Augen, als sie die Reisverschlüsse der Zelte am Morgen öffneten.

Nach einem guten, langen Frühstück packen wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns für die heutige 85km Etappe regenfest. Zum Glück waren die Temperaturen bei angenehmen 25° bis 28° - kein Vergleich zu den heimischen Regenrennen also.

Pünktlich um 9h fiel der Startschuss unter den Regenschirmen. Nun ging es also richtig los und wir fuhren eine Ehrenrunde über den tiefen Rasen des Golf & Rugby Clubs „Dodo“. Trotz des vielen Regens, waren alle Fahrer gut drauf und freuten sich auf die Challenge – noch!

Nach nur wenigen Kilometern wurde das heutige Drama erst so richtig sichtbar. Durch die starken Regenfälle, waren alle Forts- bzw. Feldwege Knöchelhoch überschwemmt und man fuhr buchstäblich im Wasser und Matsch. Brille? – ließen wir gleich unten, denn nach nur wenigen Metern konnte man eh nichts mehr dadurch erkennen. Ein Glück waren wir keine Kontaktlinsenträger…

Unendlich lange quälten wir uns durch seichtes oder stellenweise Schienbeintiefe Wasserlachen. Bei jeder Umdrehung der Kurbel hörten wir auf die Geräusche, die von Kette und Antrieb an unsere Ohren drangen und hofften – bitte jetzt nicht reißen. Wir hatten aber Glück und wir kamen ohne Defekte an diesem und an allen anderen Tagen an unsere Ziele.

Nach 4:26,34h kamen wir endlich wieder auf dem Golfplatz an und – na klar – kämpften uns wieder durch das tiefe Grün der Keddy Schieber ans Ziel. Mit großem Erstaunen mussten wir feststellen, dass wir uns auf Rang 13. Vorgekämpft hatten und somit den ein und anderen Profi hinten uns gelassen hatten. Unser Team harmonierte an diesem Tag exzellent, trotz der 20 Jahre Altersunterschied.

2.Etappe:

Auch am Morgen der 2. Etappe, empfing uns der Tag mit Regen. Zum Glück in etwas abgeschwächter Form, aber nass waren wir schon am Start der wieder um Punkt 9h fiel.

Heute standen 65km und rund 900 Höhenmeter auf dem Plan. Als rennerfahrener Europäer eher eine „Short Track“ Einheit, jedoch sind die Bedingungen hier im Süden der Erdhalbkugel nicht so luxuriös wie zu hause. Viele der Wege sind einfach ruppig und ausgewaschen und erfordern immer ein wachsames Augen und wohl dosierte Finger an der Bremse.

Wir wollten unsere gute Platzierung halten, wenn nicht sogar ausbauen. Jedoch hatten wir einen elend langen und sehr steilen Anstieg zu meistern. Da Jeremy der bessere Kletterer ist und ich in den „Drückerpassagen“ Vorteile hatte, beschlossen wir uns von Anfang an aufzuteilen und am Gipfel des Anstieges uns wieder zu vereinen.

Von Beginn an machte ich mächtig Dampf um mit genügend Vorsprung einen ruhigen Tritt im Anstieg fahren zu können. Viele andere Teams waren durcheinander, die uns folgen wollten, aber durch die Team Teilung nicht genau wussten, welches Hinterrad sie nun suchen und halten sollten. Dies kam uns nur zu gute und somit konnte ich gute 20 Minuten Vorsprung heraus fahren. Pünktlich unterhalb des Gipfels sah ich dann den Orangen Helm hinter mir auftauchen und wir konnten die restlichen 30km gemeinsam zum Ziel Gas geben.

Viele der anderen Fahrer sagten uns später, dass wir eine Meisterleistung im Teammanagement gemacht hätten und sie total verwirrt waren hinter wem sie folgen sollten. Am Ende seien sie regelrecht am Anstieg explodiert und mussten Abreißen lassen.

Für uns wieder mal ein voller Erfolg an diesem Tag, da wir wieder ohne Defekte und Stürze ankamen. Unser Motte war halt: „So schnell wie möglich, so sicher wie nötig“. Dies belohnten wir mit Platz 15 an diesem Tag und – hey – mit Sonne im Ziel.

 

3.Etappe | Finale:

Heute stand die Sprint Etappe auf dem Programm - 50km und 725 Höhenmeter. Start war diesmal von einer super Location mit Südländischem U.S. Charme und eigener Rum Destillation (unbedingt anschauen).

Zunächst ging es auf Asphalt Straßen durch die Zuckerrohfelder. Das Tempo war mörderisch hoch und man musste höllisch aufpassen, nicht in Stürze verwickelt zu werden. Viele Fahrer waren gedanklich schon im Ziel und fuhren einen ordentlichen Käse zusammen.

Wir wollten heute unsere Gegner wieder etwas verwirren und unsere Platzierung weiter verbessern. Also macht ich das Tempo auf den Flachpassagen und fuhr die Löcher zu anderen Teams zu. Immer wieder platzten Fahrer am Ende unserer Gruppe weg, aber leider auch mein Kollege, was ich erst am Water Point 1 bemerkte.

Durch die hohen Temperaturen heute von über 35 Grad, versuchte ich meine Wartezeit zu nutzen und Flaschen für uns aufzufüllen und Essen in die Trikottaschen zu stopfen. Nach etlichen Minuten sah ich dann wieder den orange farbenen Helm auftauchen und ein etwas zerflettertes Gesicht von Jeremy.

Mit etlichen Gels und Cola im Bauch ging es gleich weiter und ich machte die Pace, damit Jeremy sich erholen konnte. Traumhafte Trails standen direkt vor uns, entlang einer malerischen Küste mit vielen tollen technischen Abschnitten. Wir kamen immer wieder an Teams vor uns heran, mussten sie aber wieder in den technischen Passagen ziehen lassen. Mein Partner hatte mit diesen Abschnitten immer wieder zu kämpfen, nicht zuletzt da er 98% als amtierenden Junioren Champion auf der Straße zuhause war.

Wir gingen kein Risiko ein und genossen die tolle Aussicht. Leider hatten wir keine Kamera dabei, sonst hätten wir noch einen Film gedreht von der tollen Kulissen und den anderen Fahrern um uns herum.

Die Strandpromenade erreichten wir an diesem Tag als 28. in grandioser Kulisse in Ponte d’Esy – einem malerischen Strand mit türkisblauem Wasser und kühlen Getränken im Ziel. Yip – was will Bikerherz da mehr. Die Rundfahrt beendeten wir auf Rang 18 ohne einen Defekt, Platten oder Sturz – ein voller Erfolg.

Mit Bike Klamotten ging es nun in die Fluten, während die Familie und Freunde von Jeremy das BBQ vorbereitete. Alle Fahrer waren Happy am Ende einer langen Saison ein so schönes Finale in Traumkulisse vorzufinden.

 

Good Legs & see you at the races !

GPS - Data:

 

Höhendiagramm:

 

In Action:

 

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